Unterhaltungsverein Frohsinn Schlipsheim – Theatergruppe

Allgemeines über das Theater:

Im Neusäßer Ortsteil Schlipsheim steht ein imposantes Gebäude, das vor etwa 100 Jahren als Volksschule gebaut und Anfang der 60er Jahre außer Dienst gestellt wurde. Diese unter Denkmalschutz stehende „Alte Schule“ beherbergt nun den „Unterhaltungsverein Frohsinn e.V. Schlipsheim“.

Im Jahre 1948 wurde der „Unterhaltungsverein“ zunächst als Gesangverein von acht Männern gegründet und bis heute kommen sangesfrohe Männer einmal pro Woche zusammen. Der Verein ist allerdings inzwischen auf 200 Mitglieder angewachsen und neben den Sängern gibt es auch noch die „Schmuttertaler Saitenmusik“ und seit 1983 auch eine Theatergruppe, zu deren Aufführungen die anderen Abteilungen abwechselnd eine musikalische Einstimmung geben. Insgesamt ist etwa ein Drittel der Vereinsmitglieder aktiv an den Theateraufführungen beteiligt. Manche von ihnen schon seit vielen Jahren, wie etwa Karin Assum, die im Sieben-Jahres-Rhythmus spielte, pausierte und wieder spielt. Im Vergleich zu anderen Theatergruppen sind die Schlipsheimer Aktivisten recht jung, so dass im neuesten Stück der 45-jährige Lorenz Dieminger gekonnt einen jugendlichen Opa spielen darf. Und es gibt keinen Mangel an neuen Talenten, was sicher ein Verdienst der Jugendarbeit des Vereins ist. Im Jahre 2000 gründete nämlich Ulrike Wintermayr ein Kindertheater, aus dem immer wieder Kräfte in die Seniorentruppe hineinwachsen, wie etwa Bianca Wintermayr. Heute gehören unter der Leitung von Gerda Dieminger sechs Kinder und Jugendliche von 6 – 16 Jahren der Kindergruppe an. Jedes Jahr im Oktober beginnen sie mit den Proben zu einem Märchen oder Nikolausstück, das immer am ersten Advent Premiere hat. Die Senioren beginnen ebenfalls im Oktober mit der heißen Vorbereitungsphase, die Premiere, der zehn weitere Vorstellungen folgen, ist dann jeweils am Dreikönigstag, dem 06. Januar. Der Ort für Proben und Aufführungen beider Theatergruppen ist die „Alte Schule“, deren Saal mit seinen 120 Plätzen bei allen Aufführungen so gut wie ausverkauft ist. Aus dem Kartenverkauf und den Mitgliedsbeiträgen trägt der Verein sich selbst ohne weiteres Sponsoring, was wohl nur möglich ist, weil die Theaterfreunde bei allen anfallenden Arbeiten auf, hinter und neben der Bühne selbst tatkräftig anpacken. Eigentlich hat sich die Gruppe dem traditionellen Bauerntheater verschrieben, doch diesmal wählte Spielleiter Anton Hosp ein neutraleres Stück, dessen Thematik nicht unbedingt im ländlichen Raum angesiedelt ist.

(Henrik Schlobat)