Das Musical-Theater des Gymnasiums Königsbrunn

Allgemeines über das Theater:

Schon seit etwa 15 Jahren gibt es eine Schulspielgruppe des Gymnasiums Königsbrunn, die mehr oder weniger regelmäßig am Ende des Schuljahres ein Drama inszeniert, manchmal sogar in englischer Sprache. Aber erst zum zweiten Mal wurden alle künstlerischen Aktivitäten der Schule gebündelt und zu einer großen Musical-Produktion zusammengefasst. Die Herausforderung bestand darin, dass aus den Schauspielern solche ausgewählt werden sollten, die auch singen können, die Vorlagen des Stückes für Schulzwecke zurechtgeschnitten, das Orchester und der Chor mit der Schauspieltruppe koordiniert werden und ein Bühnenbild entworfen werden konnte, das wirkungsvoll, funktional und preisgünstig ist. Wenngleich vor einigen Jahren schon Erfahrungen bei der Produktion des Musicals „Hey Harry mary Mary“ gesammelt werden konnten, war die Aufgabe auch diesmal schwierig und zeitraubend. Die Orchesterchefin Andrea Lidl, die auch die Gesamtleitung der Produktion übernahm, wählte das Musical „Die Wette des Mr. Fogg“ (Musik: Alo Koll, Buch: Helmut Bez / Jürgen Degenhardt) aus. Neben der Besetzung der Hauptrollen - einige wurden sogar mehrfach besetzt - lag eine der Hauptschwierigkeiten für Regisseur Dieter Ungelehrt in den vielen Massenszenen und zahlreichen kleinen Sprechrollen, die alle besetzt sein wollten. Statisten aus dem Chor und zahlreiche Freiwillige mussten zur Besetzung der aktions- und personenreichen Szenen herangezogen werden. Problematisch ist die Tatsache, dass eine Produktion für ein größeres Publikum meist in der Schulturnhalle aufgeführt wird, die aber erst ganz kurz vor der Premiere für Theaterzwecke bereitgestellt werden kann. Bis auf die Generalprobe finden also sämtliche Proben in Behelfsräumen statt. In den beiden Musiklehrern Georg Voglrider und Katrin Stör fand Andrea Lidl tatkräftige Mitstreiter, die die Betreuung von Chor und Solisten übernahmen. Und unter dem Kunstpädagogen und ehemaligen Bühnenbildner Georg Coulin arbeiteten zahlreiche „Malweiber“ und auch einige männliche Helfer bis zum Abend der Aufführung das ganze Jahr über am umfangreichen und farbenfrohen Bühnenbild. das ohne die Hilfe des Schülervaters Rainer Tilscher bei Bühnenbau und Mechanik sicherlich nur halb so gut zur Geltung gekommen wäre. Monate lang probierten Chor, Orchester und Schauspiel unter den jeweiligen Betreuungslehrern getrennt und fanden sich dann zu intensiven Nachmittagsproben in der Pausenhalle des Gymnasiums zusammen. Schließlich zogen sich die Mitwirkenden in der Woche der Premiere auch noch drei Tage lang in die Abgeschiedenheit der Jugendbildungsstätte in Babenhausen zurück, um dort der Inszenierung den letzten Schliff zu geben. Sogar bei der Generalprobe wurde noch eifrig an Feinheiten getüftelt und manches verändert, bis auch die letzte Handbewegung zur Zufriedenheit des Regisseurs ausgeführt wurde.

(Katharina Doll, Hans Martin Schipfel)