Zum Jubiläumsspiel „Geschichte der Wallfahrtskirche ,Maria Hilf’“
(gespielt vom 4. bis 10. Juni 2004 in Klosterlechfeld)

Akt I - Das Gelöbnis

Regina von Imhof (Brigitte Schweiger) gerät auf dem Lechfeld in Not und legt das Gelübde ab, im Falle einer Rettung ein Gotteshaus bauen zu lassen.

Im Jahre 1602 schiebt die Vorhut der Regina von Imhof, Schlossknechte und ein Bub, ihren Karren durch die unwegsame Wildnis am Lech. Sie werden von Räubern überfallen und brutal ausgeraubt. Kurze Zeit später kommen auch die Schlossherrin und ihre Reisebegleiter an und sie müssen erkennen‚ dass sie den Weg verloren haben. Verzweifelt, orientierungslos und voller Grauen vor der anbrechenden Nacht werden sie durch die Berichte der Schlossknechte endgültig in Todesangst versetzt.

Regina von Imhof beschließt zu handeln. Sie gelobt, im Falle einer glücklichen Heimkunft ein Gotteshaus bauen zu lassen, und kurz darauf weist tatsächlich ein Licht am Himmel den Weg nach Untermeitingen. Alle sind gerettet. Das Gelübde wird umgesetzt.


Akt II - Die Einweihungsfeier

Vor der gerade eingeweihten Kapelle feiern die versammelten Gläubigen den Festtag mit verschiedenen Darbietungen.

Am Dreifaltigkeitssonntag im Jahre 1602 warten die Gläubigen vor der Kapelle auf den Auszug der Geistlichkeit und der Ehrengäste nach dem Einweihungsgot­tesdienst. Eine aus Schwabmünchen ange­reiste Gruppe von Tänzerinnen und meh­rere Mitglieder der Gesellschaft des Meistergesangs aus Augsburg nutzen die Zeit für letzte kurze Proben bis zum feierlichen Auszug der Honoratioren.

Die Auftritte der kirchlichen Würdenträger, der edlen Stifterin Regina von Imhof und des Baumeisters Elias Holl (M. Breitsameter) werden von Augsburger Bürgerinnen genau beobachtet und wortreich kommentiert. Nach den Festdarbietungen - Chorgesang, Reigen und Gedichtvortrag - segnet der Weihbischof von Augsburg (H.-P. Bernhard) die Stätte. Aus der privaten Andachtsstiftung wird in wenigen Jahren die zweitgrößte Wallfahrtskirche Süddeutschlands.


Akt III - 400 Jahre Wallfahrt

Die an ihrer Seele erkrankte Nonne Crescentia von Kaufbeuren (Sabine Gellert) verab­schiedet sich im Jahr 1707 von ihrem Wegbegleiter, der Erscheinung des heiligen Antonius (Tobias Walch), und offenbart ihm noch einmal ihre Nöte. Dann geht sie allein in die Wallfahrts­kirche und findet schließlich ihren Frieden.

An einem Tag im Jahre 1751 erfahren auf dem Platz vor der Kirche die Wallfahrer von den Franziskanern Zuspruch und Beistand und sie treffen auf Händler, Wirtsleute und Kleinhäusler. Sie berichten von Wassernöten, Feuersbrünsten und Krank­heiten bei Mensch und Vieh.

Das Bild der versammelten Wallfahrer von vier Jahrhunderten wächst an:
Eine Biedermeierfamilie fleht um Kindersegen (1830), eine Industriellengattin (Ingrid Hiller) erhofft sich im Jahre 1902 Heilung von ihrer Lungenkrankheit, ein Soldat (Andreas Lang) hat 1947 Angst vor der Heimkehr und eine Klosterlechfelderin von heute dankt der heiligen Mutter Gottes, dass ihr Sohn eine Lehrstelle hat.

So konnte das Publikum die Entwicklung der Wallfahrt in Klosterlechfeld miterleben. Das Spiel war ein herrliches Beispiel dafür, wie kreativ und engagiert sich Bürger präsentieren und ins Gemeindeleben einbringen können.

(Franziska Guth, K12)

   
 

   
 

   
 

   
  Bürgerinnen auf der Wallfahrt   Aus allen Schichten kommen die Menschen nach Klosterlechfeld.
 

   
  Auch viele junge Leute sind dabei.   Menschen durch die Jahrhunderte
 

   
  Auch die Augsburger Meistersinger waren da.   Der Weihbischof von Augsburg
 

   
  Industriellenfamilie aus Augsburg.   Programmheft des Jubiläumsspiels