Über das Musical „Fletsch — Saturday Bite Fever“ nach Roger L. DiSelvestro:
(gesehen am 08. März 2006 in der Komödie Augsburg)

Der schüchterne Versicherungsangestellte Stanley (Benedikt Mangold / Leif E. Young) ist ebenso leidenschaftlich wie hoffnungslos in seine Sekretärin Daisy (Giulia S. Young / Verena Zengerle) verliebt. Diese träumt jedoch von einem starken Mann. Doch Stanley ist alles andere als ein Womanizer. Solange bis der überzeugte Vegetarier eher zufällig von der Werwölfin Esther (Silke Dieter) gebissen wird und sich nun selbst in einen Werwolf verwandelt, was zur Folge hat, dass er muskulöser und selbstbewusster wird und mit einem Mal auch Daisys Interesse erweckt. Stanley sucht Hilfe bei dem befreundeten Psychiater Carlos (Max Hemmersdorfer / Philip Holz), der ihm bei seinem „Problem“ auch nicht weiterhelfen kann. Nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten findet Stanley mehr und mehr Gefallen an seinem neuen Ich, wäre da nur nicht sein Vater (Martin Ritter), ein pensionierter Großwildjäger. In diesem regt sich jedoch wieder der alte Jagdinstinkt, und er will nicht eher ruhen, bis der Kopf seines Sohnes an seiner Trophäenwand hängt. Und auch Esther, die ihn in Sachen Werwolf „unterrichtet“, stellt plötzlich ziemlich tödliche Ansprüche an den neuen Werwolf.

Seine Entwicklung vom schüchternen Angestellten zum selbstbewussten, immer wieder in ihm aufkommenden Werwolf erzählt er in einer Rahmenhandlung einer weiteren Therapeutin (Elke Konrad / Petra Schiller).

Das ungewöhnliche, fast schon absurd wirkende Thema der Werwölfe wurde von der Theatergruppe mit viel Witz durch einfallsreiche Choreographien und komische Dialoge sehr unterhaltsam dargeboten. Hervorzuheben ist hierbei die Szene des Psychiaters Carlos, die die Grenzen zum Kitsch auslotet. Im Großen und Ganzen war es eine sehr gelungene und abwechslungsreiche Darbietung, die sehenswert ist. Es ist schon faszinierend zu erleben, welche großartigen Talente in jungen Menschen stecken.

(Vanessa Ehmann, Teresa Müller, beide 11n)