Über das Märchenstück „Kasperle und das goldene Ei“:
(gesehen am 29. April 2006 im Gilde-Theater, Jakoberwall Augsburg)

Kasperle hört die Klagen eines Königs, dass es in seinem Lande nicht mehr Frühling werden könne, seitdem das goldene Frühlingsei abhanden gekommen sei. Der kleine Narr bricht auf um es zu suchen und ausgerechnet des Teufels Großmutter verrät ihm, wohin er sich begeben müsse. Dazu hat er aber einen Fluss mit einer Fähre zu überqueren, die vom Tod persönlich gesteuert wird. Auf der anderen Seite angelangt, erfährt er von der gefangenen Frühlingsfee, dass ein böser Drache das goldene Ei bewache. Den müsse Kasperle töten, um an das Ei zu kommen. Sie überreicht Kasperle sogar ein Schwert, mit dem er das Ungeheuer erstechen könne. Tatsächlich gelingt es dem unerschrockenen Kasperle, den Drachen zu besiegen und das Ei an sich zu nehmen. Er trifft unversehrt beim König ein und kaum ist das Ei wieder in seinem Reich, wird es warm und die Blumen blühen. Die Aufführung zeigt ein Kasperle, das keine alberne Blödelfigur, sondern ein teils naiver, teils närrischer, in jedem Falle aufopferungsbereiter Geselle ist, wie auch die anderen Figuren nicht die typischen Schwarzweiß-Merkmale aufweisen. Des Teufels Großmutter hilft dem lustigen Kerl, auch wenn sie um die vielleicht tödlichen Gefahren für ihn weiß. Der Fährmann verkörpert den Tod, der aber optisch so reizvoll ist, dass er viel von seinem Schrecken verliert. Die Figuren sind der Glanzpunkt der Aufführung; sie ziehen den Zuschauer in ihren Bann und sind allein schon einen Besuch in diesem Theaterzelt wert.

   
    Kasperle im Palast des Königs
 

   
  Kasperle beim König   Auf diesen Fährmann ist Kasperle angewiesen.
 

   
  Die Frühlingsfee hilft Kasperle weiter.   Kasperle muss diesen Drachen töten.
 

   
  Alle Figuren auf der Bühne   Die beiden Puppenspieler