Über das Musical „Cats“ von A.L. Webber und T.S. Eliot:
(gesehen am 14. Mai 2006 im Deutschen Theater München)

Das Musical „Cats“ basiert auf Texten Thomas Sterns Eliot und wurde von Andrew Lloyd Webber musikalisch gestaltet. Trevor Nunn inszenierte das Werk, in dem es um die Licht- und Schattenseiten im Leben von Katzen geht.

Beim jährlichen Treffen der cats kommen Jung und Alt zusammen. Da treffen sich dicke und dünne, beliebte und unbeliebte cats. Nur ist nicht anwesend.

Jeder erzählt jedem seine Lebensgeschichte. Der nun schon sehr alte Kater Gus (Jens Janke) hat sein ganzes Leben auf der Bühne verbracht und freut sich, als er daran erinnert wird. Auch Gumbie (Patricia Gressley), die Katze, die immer faul herumliegt, erzählt (Typischerweise purzelt sie aus dem Kofferraum eines Autos). Oder auch Rum Tum Tugger (Linus Fagerström), der Rock´n-Roll-Kater, welcher etwas draufgängerisch erscheint und bei allen Katzendamen beliebt ist, Dabei ist auch das Chaos veranstaltende Pärchen Mungojerrie (Markus Giess) und Rumpleteazer (Joanna McShane). Als eine der Katzen von einem bösen Kater entführt wird, erscheint der Zauberer der Katzen. Dieser hext die Katze natürlich (mit tollen Lichteffekten) wieder herbei und alle cats sind froh. Und schließlich erscheint auch die letzte Katze, welche vorher gefehlt hat – Grizabella (Maaike Schuurmans). Früher, als sie noch jung und wunderschön war, war sie bei allen beliebt. Sie wusste damals noch, was Glück bedeutet. Aber heute, da sie niemand mehr mag, wird sie verachtet und kennt „Glück“ gar nicht mehr. Sie weiß, dass sie bald sterben wird, aber sie will glücklich verenden. Am Schluss schafft sie dies auch. Als sie anfängt, ein trauriges Lied von sich zu singen, erweicht sie die Herzen aller. Als sie sich vor ihrem „Katzenhäuptling“ verbeugen will, schüttelt dieser seinen Kopf und verbeugt sich vor ihr. Schließlich wird sie persönlich vom „Häuptling“ in den Himmel gebracht.

Ein hervorragendes Orchester, welches während der Vorstellung nicht zu sehen war, drückte die jeweils herrschende Stimmung mit der passenden Musik aus. Die cats, die auf der Bühne waren, sangen dazu den Text. Mit Scheinwerfern wurden passende Effekte hergestellt und die ohnehin große Spannung verstärkt. Mit viel Aufwand waren Masken, Perücken und Kostüme, welche sich glatt an den Körper anpassten, eigens für dieses Musical maßgeschneidert worden. Jede Katze und jeder Kater hatte sein eigenes Kostüm, seine eigene Maske bzw. Perücke. Die Bühnendekoration war aufwändig gestaltet. Mit vielen Einzelteilen war ein großer Schrottplatz dargestellt. Da man Menschen nicht auf die Größe einer Katze zaubern kann, musste dies eben andersherum geschehen und die Gegenstände des Schrottplatzes sind vergrößert worden, sodass der Vergleich „Mensch zu Katze“ stimmte. So konnte man die Welt aus der Sicht der Katzen sehen. Ein Ofen, welcher ab und zu einmal aufklappte und aus dem dann ein paar Katzen herausgekraxelt kamen, stand deshalb etwa in Größe eines Menschen auf der Bühne. Ein Auto war von hinten zu sehen, dessen Kofferraum während der Vorstellung einmal aufklappte, wobei abermals cats heraushüpften. Auf dem Schrottplatz waren z.B. auch Tennis- und Federballschläger, Ölkanister, TUC- Kartons, kaputte bzw. verrostete Fahrräder oder ein BH zu finden. Wie auf einem wirklichen Schrottplatz. Durch große Abflussrohre konnten die cats auch verschwinden bzw. auftauchen. Zwischendurch hopsten immer mal wieder ein paar Katzen von der Bühne, sodass man sie auch von ganz nah sehen und in der ersten Zuschauerreihe sogar streicheln konnte. Aber diese Plätze hatten auch Nachteile, z.B. weil eine Frau von einem Kater zum Tanz vor allen Leuten aufgefordert wurde. Vor allem wurden in dem Musical viele, oft sehr schwierige Ballettkunststücke vorgeführt, wie Spagat, Flick Fluck (=Rückwärtssalto), Handstände, Rad ohne Hände und komplizierte Gleichgewichtsübungen. Alle Bewegungen wurden synchron und simultan ausgeführt. Der Zuschauerraum, welcher bis zu 1.6oo Menschen fasst, war bis zum letzten Platz ausverkauft. Nach dem 28. Mai 2006 werden die so mühevoll aufgebauten Kulissen wieder abtransportiert, um anderen Musicals/Opern etc. freie Bahn zu lassen.

Die cats verzaubern Jung und Alt! Das konnten wir nach dieser Vorstellung voll und ganz bestätigen. Ich würde mir das Musical gern noch einmal anschauen.

(Nadine Ott, Klasse 6b)




   
      Kater Munkustrap
 

   
      Mungojerrie und Rumpleteazer
 

   
  Die unglückliche Katze Grizabella