Über das Märchenstück „Rapunzel“:
(gesehen am 4. Februar 2006 im Vereinsheim des FC Haunstetten)

Inszeniert wurde das Märchen „Rapunzel“ von Evi Börner und Hilde Pavelic. Es geht darin um die Folgen eines Diebstahls im Garten einer Zauberin.

Ein armes Korbmacherehepaar (Uschi Gerhard und Michael Glinke) lebt in seinem kleinen Häuschen gleich neben dem Garten einer alten Zauberin, in dem wunderschöner Feldsalat (Rapunzeln) wachsen. Die schwangere Frau wünscht sich eine Portion davon und ihr Mann lässt sich dazu überreden, diese im Nachbarsgarten zu stehlen. Der Heißhunger seiner Frau auf die Rapunzeln ist damit aber noch nicht gestillt, und so begibt sich der Korbmacher mehrfach in den Garten, um ihr diesen Salat zu besorgen. Dabei wird er eines Tages von der Zauberin (Evi Börner) erwischt, die ihn nur deshalb nicht dafür bestraft, weil er verspricht, ihr sein Kind mit 14 Jahren zu überlassen. Davon weiß seine Frau nichts. Und als sich die Zauberin nach 14 Jahren das schöne Mädchen mit Namen Rapunzel (Stefanie Pavelic) holt, ist der Jammer groß. Die Hexe sperrt Rapunzel in einen hohen Turm ohne Tür im tiefen Wald. An den langen blonden Haaren des Mädchens klettert sie täglich zu ihm hinauf, um es das Zaubern zu lehren. Eines Tages beobachtet ein Prinz (Verena Sommer), der mit seinem alten Diener (Konrad Reuter) durch den Wald streifte, wie die Hexe zu dem schönen Mädchen gelangt, lässt sich abends ebenfalls den Zopf herunterwerfen, klettert nach oben und die beiden jungen Leute verlieben sich. Noch ehe ein Fluchtplan ausgeführt werden kann, bemerkt die Zauberin die Liebschaft und bestraft Rapunzel und den Prinzen, der hinfort blind durch den Wald irrt und seine geliebte Rapunzel sucht. Nach langer Zeit erkennt er ihre Stimme irgendwo im tiefen Forst. Durch ihre Liebe kann der Prinz auch wieder sehen und die Hexe kommt ums Leben.

Die Schauspieler agierten in schönen Kostümen auf einer kindgerecht gestalteten Bühne und spielten ihre Rollen überzeugend. Besonders Evi Börner als böse Zauberin konnte sich voll entfalten und wurde auch schnell zum Hauptansprechpartner der zuschauenden Kinder. Die waren voll bei der Sache, lebten und spielten richtig mit, warnten Rapunzel und die anderen, wenn sich die Hexe näherte, beschimpften diese und hatten kein Mitleid, als es mit ihr schließlich ein schlechtes Ende nahm. Die Begeisterung der Kinder war faszinierend, und man merkte schnell, warum das Haunstetter Breddle auch regelmäßig Kinderstücke ins Programm nimmt: Ein dankbareres Publikum findet sich nur schwer. Aber auch die sehr jungen Darsteller der Rapunzel und des Prinzen spielten sehr glaubwürdig und sicher. Der besondere Reiz dieser Bühne ist ganz allgemein die absolut familiäre und ungezwungene Atmosphäre im Saal. Für den Nachwuchs sind diese Kinderstücke in Haunstetten eine empfehlenswerte Abwechslung.



   
  Programmtitelblatt   Rapunzel wird an ihrem 14. Geburtstag von der Zauberin geholt.
 

   
  Die Zauberin fordert unbeugsam Rapunzel für sich.   Rapunzel wird von der Zauberin in einem Turm gefangen gehalten.
 

   
  Ein schöner Prinz entdeckt Rapunzel in ihrem Turm.   Der Prinz berät sich mit seinem Diener, wie er zu Rapunzel gelangen könnte.
 

 
  Gebannt verfolgen die Kinder das Märchenstück.