Über das Märchenstück „Die Schöne und das Biest“:
(gesehen am 18.12.2005 im Großen Haus der Städtischen Bühnen)

Wir haben für euch die »Schöne und das Biest« im Großen Haus der Städtischen Bühnen Augsburg angeschaut. Die Erzählung wurde von Bernd Kolarik nach dem Märchen von Jeanne-Marie Leprince de Beaumont geschrieben. Die Regie führte Holger Seitz. Neben Schauspielern kamen in diesem Stück auch drei Tänzer zum Einsatz: Die Wölfe, die auch die Schlosswächter spielten, und die Hexe Nirgendwo. Die Kostüme des Stücks „Die Schöne und das Biest“ sind von Claudia Norma Stöckl de Keller entworfen worden.
Die Geschichte ist sehr lehrreich und warnt alle Zuschauer vor Rücksichtslosigkeit und Unmenschlichkeit, wie sie der Prinz Rosario (Malte Kühn) am Anfang gezeigt hat: Am Hof dieses Prinzen, den nichts interessiert außer seinen Rosen, ist man nicht gerade gastfreundlich. Das bekommt auch die Hexe Nirgendwo (Ema Kawaguchi) zu spüren, als sie ihn bei einem seiner ausschweifenden Feste um etwas zu essen bittet: Er schimpft sie und will sie hochkant hinauswerfen. Doch Nirgendwo lässt sich das nicht so ohne weiteres gefallen und verflucht ihn und seinen gesamten Hofstaat:

„Prinz, sei, was du bist:
Ein Scheusal, ein Biest.
Und so lange komm‘ als ein scheußliches Biest an den Tisch,
Bis ein Mensch freiwillig sagt: Ich liebe Dich.“

Jahrhunderte vergehen. Die liebevolle und mitfühlende Laura (Clarissa Herrmann) lebt mit ihrem Vater (Rainer Etzenberg) und ihren beiden oberflächlichen Schwestern (Barbara Romaner / Ute Seraina Schramm) ein einfaches und beschauliches Leben in einem kleinen Dorf, bis ihr Vater eines Tages auf einer Geschäftsreise in das verwunschene Schloss gelangt. Dort bricht er die schönste Rose aus dem Garten des Biestes, um sie Laura mit nach Hause zu bringen. Dies erzürnt das Biest so sehr, dass es den Vater töten will, außer wenn eine seiner Töchter freiwillig an des Vaters statt zu ihm ins Schloss zu kommen, ja sogar für ihn zu sterben bereit ist. Laura opfert sich und begibt sich in die Gewalt des Biestes. Dieses ist aber bald in Laura verliebt und versucht alles, um die Zuneigung des Mädchens zu gewinnen. Täglich besucht es die Schöne und bringt ihr stets eine seiner herrlichen Rosen mit. Laura verliert allmählich die Scheu vor dem hässlichen Wesen. Als Laura nach einiger Zeit den Wunsch hat, ihren Vater wieder einmal zu sehen, erlaubt ihr das Biest einen Besuch zu Hause. Lange wartet es dann auf die Rückkehr des Mädchens, verliert allmählich jede Hoffnung auf ein Wiedersehen und ist darüber sehr unglücklich. Doch auch Laura hat Sehnsucht nach dem „lieben“ Scheusal und kehrt mit ihrer Familie in das verwunschene Schloss zurück. Sie liebt das Biest, welches deshalb von seinem Bann befreit werden kann. Die beiden heiraten und leben lange glücklich und zufrieden. Lauras Schwestern aber, die hartherzig und hochmütig sind, werden von der Hexe Nirgendwo zu starren Figuren, zu Steinbildern verwandelt.
Hinreißend schön ist das Bühnenbild. In den kalten Marmormauern des Schlosses leuchtet die schöne Lieblingsrose des Prinzen blutrot, und als der Palast verwunschen ist, stehen alle Säulen und Mauern geknickt und gebrochen auf der Bühne. Schaurig-schön tanzen die zotteligen Wölfe im Märchenwald und holen Lauras Vater ins Schloss. Idyllisch und wie aus dem Bilderbuch wirkt die Uhrmacherwerkstatt des etwas schrulligen, aber fantasievollen Vaters, neben der Laura ihre Leseecke hat. Schrill und hochmodern geben sich die beiden Schwestern, die nie ein gutes Wort für Laura übrig haben. Und es war beeindruckend, nach der Vorstellung durch diese Kulissen gehen zu dürfen und mit Holger Seitz noch ein wenig plaudern zu dürfen. Es war ein toller Abend im Theater.

(Sarah-Isabelle Müller, Anna-Clara Pentz, Andela Kirlojevic, Carolin Hitzelberger, Klasse 6f)

   
  Die Hexe Nirgendwo und die schöne Laura   Leben bei Hofe
 

   
  Die Wölfe schleppen Lauras Vater ins Schloss   Das Biest wirbt um Laura
 

   
  Rosario und sein Spaßmacher Lebdifro   Der verwunschene Prinz Rosario als Biest
 

   
  Das zornige Biest: Lauras Vater hatte sich an der Lieblingsrose vergriffen   Lebdifro berichtet Lauras Familie vom unglücklichen Biest
 

   
  Die Hexe Nirgendwo wendet alles zum Guten   Vater und Schwestern in Sorge um Laura
 

   
    Prinz Rosario und sein Hofstaat
 

   
  Unsere Comenius-Abordnung im Gespräch mit Lebdifro   Lauras Bett im verwunschenen Schloss
 

   
  Unser Team im Bühnenbett Lauras   Lebdifro und einige Dienerinnen
 

   
  Rosarios Schloss mit Rosengarten   Unsere Comenius-Abordnung vor dem Theater
 

   
  Der Team-Begleiter Hans Martin Schipfel   Regisseur Holger Seitz mit seiner Assistentin Caroline Ghanipour im Rosengarten des verwunschenen Schlosses
 

 
  Sarah, Carolin und Anna vor der verschleierten Lieblingsrose des Prinzen Rosario