Allgemeines über das Theater:
Das S’ensemble-Theater ist 1996 als ein Verein von am zeitgenössischen Theater interessierten Künstlern gegründet worden. Es verfügt über zwei Bühnen: Normalerweise spielt man im Theatersaal der Kulturfabrik in der Bergmühlstraße bei St. Simpert; im Sommer aber bietet man im Turmtheater in den Anlagen des Jakoberwalls auch Freilichtaufführungen. Das S’ensemble hat seinem Namen zum Trotz kein festes Ensemble, sondern bietet Inszenierungen mit frei schaffenden Künstlern in den unterschiedlichsten Schauspielgenres. Gern zeigt man Improvsationstheater und experimentelle Stücke, bewegt sich allgemein im „Grenzbereich zwischen Sprechtheater, Improvisationstheater, Performance und Installation“. Auch die Nähe zum Film wird bewusst betont. Im Theater werden deshalb auch Kurzfilmnächte, u. a. in Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg veranstaltet. Der Film wird aber zum Teil auch ganz bewusst in einzelne Stücke hineingenommen und dient als eine Art verlängerte Bühne. Im S’ensemble mit seinen etwa 100 Plätzen will man sich abheben vom etablierten städtischen Theaterbetrieb, der insgesamt kostspielig, stark subventioniert und mitunter zu wenig originell arbeitet. Allerdings muss man in diesem kleinen Theater doch weitgehend kostendeckend arbeiten und ist deshalb in der Auswahl der Stücke naturgemäß beschränkt. Kreativität muss hohe Produktionskosten ersetzen. Das S’ensemble-Theater ist juristisch ein Verein, ihn dessen Satzung die genauen Zielsetzungen festgelegt sind. Der Literaturwissenschaftler Dr. Sebastian Seidel ist der erste Vorstand, also der Chef des Theaters, der viele Stücke auch selbst schreibt und inszeniert. Er denkt in seiner Theaterauffassung auch über den eigenen Theaterraum hinaus: In der von ihm angeregten und organisierten Augsburger KurzDramenNacht sind so genannte Quickies, also kurze Stücke von maximal 30 Minuten, an verschiedenen und vor allem in theatralischer Hinsicht ungewohnten Augsburger Stätten (z. B. in einem Optikerladen, einer Schule, einer Galerie, einer Hoteltiefgarage, in einem Café, im Foyer des Sozialamts) gezeigt worden. Seidel ist kein abgehobener Theaterleiter, sondern ein omnipräsenter Allroundarbeiter, der an der Kasse ebenso zu finden ist wie am Ausschank der Bar neben dem Theatersaal. Hier knüpft er nach den Vorstellungen die Kontakte mit dem Publikum, geht auf Fragen ein, diskutiert über die Inszenierungen, wirbt für seine Kunst. Er will aber nicht nur Stücke zeigen, sondern auch vermitteln, wie man Theater spielt und macht. Dazu gibt es Workshops in der Kulturfabrik. Das Theater darf als große Bereicherung für die Kulturlandschaft Augsburgs bezeichnet werden.
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| Gebäude der Kulturfabrik Augsburg im Textilviertel | Die Kulturfabrik: ein altes Gewerbegebäude | ||
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| Eingang zur Kulturfabrik und dem S'ensemble Theater | Der Zuschauerraum des S'ensemble Theaters | ||
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| Die kleine Bühne in der Bar des S'ensemble Theaters |