Die Komödie in Augsburg

Allgemeines über das Theater:

Das Gebäude, in dem die Komödie untergebracht ist, wurde in den Jahren 1764/65 von dem Architekten Leonhard Christian Mayer errichtet und war bis 1805 im Besitz der Familie Gignoux, die das Gebäude als Kattunmanufaktur nutzte, welche von einem Enkel Schüles übernommen wurde. 1815 ging das Gebäude auf Joseph Weiß über. Seit 1822 befindet sich die Gaststätte „Blaues Krügle“ in dem Anwesen, dessen Saal vom 10. Oktober 1945 bis zur Saison 1956 neben dem Ludwigsbau, der einst am Ort der heutigen Kongresshalle stand, als Ausweichspielstätte für das im Krieg zerstörte Stadttheater diente. Danach haben die Städtischen Bühnen den regulären Schauspielbetrieb mit 310 Plätzen aufgenommen. Nebenbei war die Komödie auch viele Jahre ein „Kultur-Kino“, in dem nicht zuletzt Schulen ein angemessenes Programm geboten wurde. Bis heute dient die sanierungsbedürftige und für Zuschauer und Künstler nur mit Einschränkungen benutzbare Komödie dem Theater Augsburg als Spielstätte für Schauspiel und Ballett. Das Gebäude, das bis vor kurzem dem Unterstützungsverein des Bürgerlichen Brauhauses, einer Suborganisation der Hasenbrauerei gehört hat, konnte von der Stadt Augsburg nicht gekauft werden. Die Städtischen Bühnen sind nun Mieter des neuen Besitzers, der CK Holding AG, und versuchen zur Zeit einen mehrjährigen Mietvertrag auszuhandeln, nachdem die Pläne zum Bau eines neuen Schauspielhauses neben dem Theater vorerst auf Eis gelegt sind. Mindestens bis 2009 bleibt also die Komödie die zweite Spielstätte der Städtischen Bühnen. Sofortinvestitionen von etwa 100000 Euro sind vorgenommen worden: Die Bestuhlung wird derzeit erneuert, der Holzboden ausgetauscht.
Zu den Besonderheiten der Komödie gehört vor allem die Atmosphäre. Auch wenn man sich im Winter in einer Pause in einem nicht beheizten Foyer aufhält oder so manch eine Pointe im Geknackse der alten Polstersitze untergeht, so ist die Komödie doch auch eine besondere Spielstätte, denn nirgendwo sonst ist man so hautnah am Spielgeschehen. Da kann es schon mal passieren, dass wie vor ein paar Jahren während einer Aufführung ein Eimer Farbe ins Publikum fällt; doch gerade daran sieht man, wie gut man hier in ein Theaterstück einbezogen wird. Es ist faszinierend, wie es den Schauspielern trotz der fehlenden Breite der Bühne, immer wieder gelingt, die Besucher in ihren Bann zu ziehen und sie fühlen zu lassen, ein Teil der Inszenierung zu sein. Viele Besucher schätzen dies an der Komödie sehr.

Das Gignoux-Haus 1957


Homepage des Theaters: theater1.augsburg.de
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