Hoffmann-Keller

Allgemeines über die Spielstätte

Gleich neben dem Großen Haus verfügt das Theater Augsburg in seinem Verwaltungsgebäude über eine weitere Spielstätte, den sog. Hoffmann-Keller. Er wurde erst im Jahre 2003 unter der Intendanz von Dr. Ulrich Peters als Bühne in Betrieb genommen und ist von außen leicht zu übersehen. Vorher war das alte Gewölbe eine Art Rumpelkammer der Städtischen Bühnen. Nun aber findet hier interessante Klein- und Experimentierkunst statt. Etwa 100 nicht gepolsterte und damit reichlich spartanische Plätze gibt es in dem Gewölbe. Lange Produktionen kann man hier dem Publikum nicht zumuten. Aber für Lesungen, kleinere Gastinszenierungen, Jugend- oder Seniorentheater bietet der Keller eine ideale Atmosphäre. Nebenan in einem weiteren Gewölbe kann sich das Publikum vor und nach den Aufführungen oder in den Pausen mit Getränken erfrischen. Hier hat man aber auch oft Gelegenheit, mit den Theaterleuten ins Gespräch zu kommen, die sich an der Bar häufig nach ihrer Arbeit entspannen. Der Hoffmann-Keller ist nach dem Dichter und Maler E.T.A. Hoffmann benannt, der sich als Namenspatron anbot, weil der Keller nach einem früheren Weinhändler, der die Räume zeitweise genutzt hat, schon lange als Hofmannkeller bezeichnet worden war. Mathias Hofmann war der letzte von mehreren Weinhändlern und Wirten, der in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts den Keller als Lagerraum gemietet hatte. Das Kellergewölbe geht aber auf die Zeit des späten 17. Jahrhunderts zurück, in der die Augustiner-Chorherren neben der Kirche Heilig Kreuz ein großes Kloster erbaut hatten, das bis zur Säkularisation 1802 bestand.
Im Hoffmann-Keller war in letzter Zeit u. a. die „Kaspar Hauser Bombe“ von Tom Peuckert in der Inszenierung von Christian Schäfer zu sehen. Auch „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams unter der Regie von Frank Siebenschuh oder Michael Frayns „Kopenhagen“ in der Inszenierung von Axel Krauße standen auf dem Programm. Ein Schiller- und ein Heine-Abend seien als Bespiele für szenische Lesungen erwähnt. Bemerkenswert sind auch die Inszenierungen der Seniorentheatergruppe, die vor allem mit der „Rentnergang“ im Jahr 2006 Aufmerksamkeit erregte.


Der Eingang zum Hoffmann-Keller in der Kasernstraße