Theater Augsburg, Großes Haus: Schauspiel

Allgemeines über das Theater:

Theater in Augsburg – da denkt jeder zunächst einmal an das Große Haus des Theaters am Kenndyplatz. Es ist ein weithin sichtbares Gebäude, das vor allem vom Königsplatz, dem Augsburger Verkehrmittelpunkt, her einen Blickfang in nördlicher Richtung darstellt. Nicht immer hatte das Theater in der Stadt einen derart zentralen Standort. In früheren Jahrhunderten spielte man in der Jakobervorstadt, aber kurz nach der Gründung des Deutschen Reiches beschloss man 1876 den Bau eines repräsentativen Musentempels. Daran kann man erkennen, dass die städtische Bürgerschaft sich zunehmend stärker über die Bildung und damit auch über das Theater definierte. Der damals neobarocke Bau genügte in den dreißiger Jahren der nationalsozialistischen Stadtführung als Endpunkt der geplanten Nord-Süd-Aufmarschallee zwischen dem Kaiserplatz (heute Theodor-Heuss-Platz) und dem Theater nicht mehr. Deshalb erfolgte ein Umbau nicht nur im Gebäude; auch die Süd-Fassade wurde breiter und pompöser gestaltet. Der Nachkriegsbau (das Theater war bei einem Bombenangriff weitgehend zerstört worden) ist optisch vor allem durch sein hohes Bühnenhaus im hinteren Teil des Komplexes geprägt und innen vergleichsweise schlicht und funktionell bestuhlt. Etwa 1000 Zuschauer finden darin Platz und das „Große“ Haus steht damit überraschenderweise hinter der Kongresshalle (1400 Plätze; zum Vergleich: Komödie: 350 Plätze, Hoffmann-Keller: 99 Plätze). Sie verteilen sich auf vier Ebenen im Zuschauerraum (Parkett, erster bis dritter Rang). Logen wie in anderen älteren Theatern gibt es nicht. Im Großen Haus befinden sich aber auch die Werkstätten, der Fundus und die Verwaltungsräume der städtischen Bühnen. Hier hat man eine aufwändige Bühnentechnik zur Verfügung sowie Räume für Proben im kleinen Rahmen. Im Großen Haus finden vorzugsweise die repräsentativen Veranstaltungen statt. Alljährlich gibt es zum Beispiel den Opernball und das Theaterfest zum Saisonanfang. Hier arbeitet auch der Großteil der insgesamt 380 Mitarbeiter der städtischen Bühnen und natürlich fließt der Löwenanteil des hohen Etats in dieses Zentrum des Augsburger Theaterlebens. Zu gerne hätte der noch amtierende Intendant Dr. Ulrich Peters direkt neben das Große Haus und den Hoffmann-Keller auch ein neues Schauspielhaus als Ersatz für die Komödie gebaut. Doch die Finanzlage der Stadt Augsburg lässt die Realisierung derzeit nicht zu. Im Theater sind vor allem aufwändige, bühnentechnisch schwierige Schauspiele, fast alle Opern, Operetten und Musicals sowie viele Ballettdarbietungen zu sehen. Sinfoniekonzerte dagegen finden häufig in der Kongresshalle statt.

Homepage des Theaters: theater1.augsburg.de
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