Das Gilde-Theater Augsburg

Allgemeines über das Theater:

Die „Historische Bürgergilde Augsburg“ gibt es seit 1985, dem Jubiläumsjahr der Fuggerstadt. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Augsburger Brauchtum zu pflegen. Man hält die Erinnerung an die Mode, die Tänze und Rituale der reichsstädtischen Zeit wach, und bei geeigneten Anlässen führt man mit die erlernten alten Künste auch auf. Seit 1990 hat die Gilde von der Stadt Augsburg die Gebäude des Jakoberwalls gemietet. Seitdem ist es auch ein besonders Anliegen des Vereins dieses Bauwerk zu sanieren und für die eigenen Aktivitäten nutzbar zu machen. Im Hof der ehemaligen Festung richtete man auch eine kleine Freilichtbühne ein, die im Sommer vom S’ensemble-Theater bespielt wird. Da nun der Jakoberwall an der Vogelmauer liegt, in der wiederum zu Ostern und im Herbst die Augsburger Dult, ein Jahrmarkt, stattfindet, kam man bei der Gilde auf die Idee, für die kleinen Kinder immer zur Dult-Zeit Kasperletheater zu spielen. Auf der Bühne des Freilichttheaters baut man dazu regelmäßig ein Zelt auf, in dem die Kleinen und ihre Begleiter das Theater erleben. Vor allem die Familie Seiberlich widmet sich diesem kulturellen Brauch im Gilde-Theater. Wer nun glaubt, er bekäme hier ein sehr einfaches Spiel geboten, der irrt sich. Das Märchenrepertoire, heuer z.B. um vier Stücke erweitert, lebt von den künstlerisch wertvollen Handpuppen, die fast alle wie auch die gesamte Kasperlebühne vom Kunstprofessor Gottfried Moosdorf, einem Vereinsmitglied, geschaffen wurden. Sie haben ungewöhnlich ausdrucksstarke Gesichter und phantasievolle Kleider. Auch sonst sind die Inszenierungen recht gekonnt gemacht. Im Tonstudio werden die Sprechpartien auf CD aufgenommen, und auch auf qualitativ gute, wenngleich nicht allzu aufwändige Kulissen wird geachtet. Sind die Kinder dann von den etwa halbstündigen Märchenstücken erschöpft, kann man sie in dem gemütlichen Gildecafé mit einem Stück Kuchen wieder zu Kräften kommen lassen. Selten spielen die Gilde-Theaterleute auch mal für Erwachsene. Zum Beispiel gehört „Faust“ zu ihrem Repertoire. Der ist allerdings nicht ganz leicht zu spielen, denn mindestens fünf Leute müssen die Puppen führen. Das Gilde-Theater ist vor allem für Eltern mit Kindern im Rahmen eines Dultbesuches einen kleinen Abstecher wert.

   
  Eingang zum Jakoberwallfestung   Die Zuschauersitze des Turmtheaters
 

 
  Auf der Bühne des Turmtheaters: das Zelt des Gilde-Theaters


Homepage des Theaters: www.historische-buergergilde.de
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