Das Mittel- und Oberstufentheater des Rudolf-Diesel-Gymnasiums

Allgemeines über das Theater:

Obwohl es am Rudolf-Diesel-Gymnasium Augsburg schon eine lange Theatertradition gibt, an der auch unser Königsbrunner Theaterregisseur Dieter Ungelehrt vor vielen Jahren seinen Anteil hatte, sind in der letzten Zeit Umbrüche in der Spielleitung zu beobachten. Die beiden Junglehrerinnen Anja Rohrbach und Barbara Metzger übernahmen die Truppe, die nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden Erhard Kestels eine Weile sich selbst überlassen war und als eine Art „Exiltheater“ überlebte, das z.B. im Pfarrsaal der Auferstehungsgemeinde spielte. Die neuen Chefinnen fanden deshalb einen durchaus erfahrenen Schauspielerkern vor, auf dem man relativ schnell aufbauen konnte. Es galt allerdings, den wenigen Routiniers einige ehemalige Unter- und Mittelstufentheatermitglieder an die Seite zu stellen. Schon im Juni und Juli des vergangenen Schuljahres begann man mit ersten Proben. Insgesamt standen 22 Spieler/innen zur Verfügung, zwei Schüler waren bereit, als Statisten mitzuwirken. Bei der Stückauswahl spielten zwei Faktoren eine wesentliche Rolle: Einerseits wollte man den vielen Komödien aus der Kestel-Ära einmal einen ernsten und möglichst klassischen Stoff entgegenstellen, andererseits suchte man angesichts der vielen Mädchen in der Truppe ein Stück, das vor allem Frauenrollen bietet. Die „Lysistrata“ von Aristophanes kam diesen Zielen nahe und man entschloss sich, das Werk zu inszenieren. Allerdings nahmen die Spielleiterinnen viele Textänderungen und Modernisierungen vor. Mit der Rollenbesetzung nahm man sich Zeit und führte echte Castings durch; die Titelrolle z.B. wurde auf diese Weise vergeben. Die engen Bühnenverhältnisse in dem eigenwilligen Theater-„Saal“ des Gymnasiums zwangen zu einem kargen Kulissenaufbau und nur wenig Bewegungsentfaltung der Schauspieler. Anja Rohrbach, die wir noch vor kurzem als Lehrerin am Königsbrunner Gymnasium erlebt haben, räumt ein, dass sie bislang vergleichsweise wenig Regieerfahrung hat. An der Seite ihres Mannes hat sie aber in der evangelischen Gemeindearbeit schon kürzere Stücke und Sketche sowie ein kleines Musical auf die Bühne gebracht. Die Arbeit an der „Lysistrata“ war für sie deshalb auch eine Art Lehre. Die Gesellenjahre will sie aber nicht am Diesel-Gymnasium verbringen. Das Stück „Lysistrata“ war ihr Abschiedsgeschenk vor ihrem familiär bedingten Wechsel an eine Münchner Schule.

 
  Das Rudolf-Diesel-Gymnasium