Allgemeines über das Theater:
Die Baumüller-Bühne spielte bis zum 28. Februar 2006 im denkmalgeschützten Gasthof „Bräuhaus“ im Ortskern des Marktes Stadtbergen. Diese Wirtschaft mit Saal hatte vor drei Jahren der Theaterleiter Helmut Baumüller gepachtet und damit seiner seit 1992 existierenden Bühne eine Heimat gegeben. Zuvor war man hauptsächlich in den Augsburger „Agnes-Bernauer-Stuben“, im Hotel „Berliner Allee“ und im Augsburger „Ratskeller“ zu sehen. Ab März 2006 wird man im Saal des „Lerchenkrugs“ im Bärenkeller spielen. Baumüller fühlt sich vor allem der bayerischen Volkstheatertradition verpflichtet und wählt für seine überwiegend schon seit vielen Jahren aktiven Ensemblemitglieder entsprechende Stücke aus. Natürlich verfolgt er mit seinem Gasthof-Theater nicht nur das Ziel, sein Publikum zu unterhalten, sondern will es auch in einem amüsanten Rahmen verköstigen. Aber wichtig ist ihm vor allem doch die Brauchtumspflege und der damit verbundene Blick in die bayerisch-schwäbische Vergangenheit. Um die Stücke herum ist Akkordeonmusik geboten, sodass die Veranstaltungen ein wenig den Charakter von Heimatabenden haben. Dazu passte der Rahmen des alten 250 Personen fassenden Wirtschaftssaales, der ganz als Theaterstadel dekoriert war und einen sehr rustikalen Charme versprühte. Allerdings bereitete gerade das Alter des Gemäuers dem Wirt und Theaterleiter Kummer. Zu hoch wären die Investitionen gewesen, die nötig sind, um Gasthof und Bühnenräume weiter am Leben zu erhalten. Aber die Gastronomie wirft zu wenig ab. Baumüllers Bühne wird jedoch weiter bestehen. Zu sehr hängt der gelernte Großhandelskaufmann an seinem Theaterhobby und an seinem meist aus Amateuren bestehenden Ensemble. Mittelfristig will er aber wieder in der Augsburger Innenstadt spielen. Und auch das Augsburger Kulturamt hat mit Blick auf den Tourismus großes Interesse an der in der Region so gut etablierten Bühne.
(Hans Martin Schipfel)
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| Der Saal der Baumüller-Bühne | Das Stadtberger „Bräuhaus“ bei Nacht |