Das Anglistentheater Augsburg

Allgemeines über das Theater:

Das Anglistentheater in Augsburg führt, wie der Name schon sagt, hauptsächlich englische Stücke auf. Die Briten, so Leiterin Ute Legner, haben eine ganz andere Mentalität und eine andere Art zu spielen. In England versucht Theater möglichst viele Menschen zu erreichen und nicht nur ein kleiner, eher bildungsbürgerlicher Bevölkerungsteil besucht Theaterstücke. Das wünscht sich das Anglistentheater auch für Deutschland. Theater soll berühren, ermuntern und zur allgemeinen Freude dienen. Hier in Augsburg besuchen auch viele junge Menschen die Vorstellungen, z.B. um ihren Wortschatz zu erweitern, weil sie die englische Sprache gerade erlernen oder weil sie an der englischen Sprache allgemein interessiert sind.

Schon seit Ende der 70er Jahre produziert und zeigt das Anglistentheater Stücke aus dem englischen Sprachraum. Dabei finden neben Klassikern des Theaterkanons auch moderne Werke den Weg ins Repertoire der Gruppe. Ende der 80er Jahre begann das Anglistentheater sich auf die Produktion neuester britischer Theaterstücke zu konzentrieren. Die Auswahl der Stücke, meist „Direktimporte“ des Edinburgh Fringe Festival, will dabei die vielfältigen Stilrichtungen des zeitgenössischen britischen Theaters widerspiegeln.

Auf das Theater aufmerksam machen Plakate, Zeitungsannoncen und Postkarten, die in verschiedenen Läden und Cafés Augsburgs ausgelegt werden. Natürlich kann man das Anglistentheater auch über das Internet besuchen und sich über aktuelle Stücke auf dem Laufenden halten.

Die Theatergruppe umfasst im Normalfall ca. zwanzig Personen. Diese Zahl kann jedoch schwanken, da das Theater auf freiwilliger Basis arbeitet und existiert. Die Suche nach neuen Gesichtern für die Gruppe ist nicht immer ganz einfach, da auch auf gewisse Auswahlkriterien geachtet werden muss. Schließlich ist es zwar schön, wenn 30 ambitionierte Damen kommen, man aber gerade junge Männer für ein Stück braucht. Des weiteren sind auch eine solide Beherrschung der englischen Sprache, besonders der Aussprache sowie Engagement nötig.

Das Anglistentheater präsentierte bereits zwei Uraufführungen und 15-16 Erstaufführungen. Eine der Uraufführungen war ein selbstgeschriebenes Stück, das andere eine Adaption eines amerikanischen „Independent“-Films.

Da das Theater in der Universität Augsburg arbeitet, finden dort auch alle Proben und Aufführungen statt. In den Hörsaal kommen pro Aufführung schon mal an die 200 Personen. Da der Saal tagsüber für Vorlesungen gebraucht wird, muss vor und nach jeder Vorstellung alles auf- bzw. abgebaut werden. Dies erfordert viele fleißige Helfer, die größtenteils auf ehrenamtlicher Basis mithelfen. Spezialisten wie Elektriker für spezielle Licht- und Toneffekte, aber auch für den Druck von Plakaten und Programmblättern müssen bezahlt werden. Hierfür werden die Eintrittsgelder genutzt. Sicherlich wäre es auch möglich Sponsoren zu finden, jedoch hat meist niemand genügend Zeit, größere Geschäfte und Firmen zu besuchen und nachzufragen. Einmalige Aktionen wie Gastspiele unterstützt die Stadt Augsburg, doch die muss schließlich auch noch das städtische Theater mitfinanzieren.

Textvorlagen für die einzelnen Stücke stammen meist direkt aus Großbritannien von Festivals, die die Theaterleiterin regelmäßig besucht. Außerdem bestehen Kontakte zu mehreren Verlagen. Das Problem hierbei besteht darin, dass man sich mit dem Autor absprechen muss. Soll beispielsweise ein Stück gekürzt werden, um die Sprache zu vereinfachen, so muss jener sein Einverständnis dazu geben. Außerdem müssen Tantiemen bezahlt werden. Diese Hürde fällt weg, wenn eine Vorlage über 75 Jahre alt ist. Dann nämlich darf sie von jedermann benutzt und gekürzt werden, ohne dass Tantiemen fällig werden. Kriterium für ein Stück, das gespielt werden soll, ist nicht, ob der Zuschauer alles Wort für Wort versteht, sondern ob es die Menschen anspricht. Es ist dennoch nicht so, dass jedes Stück, das in England ein Renner war, auch hier in Deutschland gut ankommt. Wie gesagt, haben die Engländer eine andere Mentalität. Mit universellen Stücken jedoch, wie z.B. über die Probleme Jugendlicher zwischen 13 und 18 Jahren, kann sich jeder identifizieren, denn ein jeder war, ist oder kommt einmal in dieses Alter. Den Leuten Kultur auf eine Art und Weise darzubringen, bei der sie sich verstanden und angesprochen fühlen, das versucht das Anglistentheater Augsburg.

Homepage des Theaters: www.anglistentheater.de
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(Cherrelle Selina Hobson, 11n)